Verständliches Amt: Wohngeld

Projektbeschreibung
Viele Menschen fühlen sich von Verwaltungsschreiben überfordert. Besonders dann, wenn es um existentielle Fragen geht, ist die Verunsicherung groß. In diesem Projekt stand daher die Beantragung des Wohngeldes im Mittelpunkt.Gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Verwaltung erarbeiteten dieStudierenden konkrete Verbesserungsideen. Ziel war es, die Mitarbeitenden so zu befähigen, dass sie zukünftig selbst Hindernisse erkennen und Lösungen entwickeln können.Darüber hinaus beschäftigte sich das Projekt mit der Frage, wie eine größereSensibilität für verständliche Sprache und das Wissen darüber dauerhaft in derVerwaltung verankert werden kann. Welche Personen oder Rollen braucht es dafür in Zukunft? Und welche Prozesse und Strukturen müssten geschaffen werden, um langfristig Wirkung zu entfalten?

Prozess
Zu Beginn begleiteten die Studierenden die Mitarbeitenden im Amt underhielten durch Shadowing erste Aha-Erlebnisse über Abläufe undVerwaltungskultur. Anschließend testeten sie den Wohngeldantrag im privatenUmfeld, um typische Hürden beim Ausfüllen sichtbar zu machen.Auf dieser Basis entwickelten sie einen Workshop zum Thema „VerständlicheSprache“, den sie für die Mitarbeitenden konzipierten und selbst moderierten.Grundlage war dabei der „Trimm-Dich-Pfad für Verständliche Sprache“.Eine anschließende Schreibwerkstatt – inspiriert von der Vorgehensweise derStadt Köln – vertiefte das Thema und gab Raum für praktische Übungen.Zum Abschluss führten die Studierenden einen zweiten User Test mit realenAntragsteller:innen durch. Diese Phase war besonders wertvoll, wenn auchherausfordernd, da sie unmittelbares Feedback aus der Lebensrealität derBürger:innen ermöglichte.

Ergebnisse
Im Projektverlauf eigneten sich die Studierenden selbst die Grundlagenverständlicher Sprache an, indem sie Methoden erarbeiteten, die denMitarbeitenden als Hilfestellung dienen. Gleichzeitig lernten sie, Workshops zukonzipieren, durchzuführen und auszuwerten.Für die Mitarbeitenden eröffnete das Projekt einen seltenen, aber wichtigenRaum für den Austausch über Missverständnisse, die in ihrem Arbeitsalltagimmer wieder auftreten. Gemeinsam mit den Studierenden konnten sieumsetzungsfähige Lösungen entwickeln, die künftig Prozesse vereinfachen undNachfragen reduzieren sollen.Darüber hinaus entstanden erste Impulse, welche Formate und Angebote eslangfristig braucht, um ein „verständliches Amt“ zu werden.